Die Mauern um und in Europa niederreißen!

Zwischen dem 30.10. und dem 16.11. haben wir eine spannende Veranstaltungsreihe für euch geplant. Kommt vorbei, wir freuen uns auf euch!

Asyl- und Migrationsgesetzgebung: Geschichte – Gegenwart – Zukunft

Veranstaltung 1: Historie des Migrationsrechts
Montag, 30.10.23 | 19:30 Uhr | Haus Mainusch

Mehr als vierzig Jahre lang, seit 1949, stand der Satz kurz und knapp im Grundgesetz: „Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.“ Der Artikel 16 war die Konsequenz aus der Vertreibung und Ermordung von Jüdinnen und Juden, Sinti*zze und Rom*nja, Oppositionellen, nicht genehmen Künstler*innen durch das NS-Regime, von denen viele vergeblich Schutz im Ausland suchten.

Vor allem seit den 1980er Jahren hatten die Angriffe auf den Artikel 16 zugenommen, besonders aus den Reihen der Union. Lange war in Bundesrat und Bundestag eine Zweidrittelmehrheit für die Beseitigung des Asylrechts nicht in Sicht. Erst Rostock lieferte das Ereignis, mit dem der ohnehin schwindende Widerstand der anderen Parteien gebrochen werden konnte. Ein Ereignis, das man sehenden Auges in Kauf genommen hatte.

Das brennende Wohnheim in Rostock-Lichtenhagen im August 1992 wurde nicht zum Anlass genommen, gegen die rassistischen Gewalttäter vorzugehen. Stattdessen wurden die Opfer denunziert.

In Folge des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen wurde das deutsche Asylrecht verschärft. Seither werden Asylsuchende in Deutschland durch rassistische Sondergesetze gedemütigt. Und nur allzu oft bagatellisieren deutsche Behörden rassistische Taten, die die Opfer und ihre Angehörigen verhöhnen.

Die Verschränkung von Rassismus und Migrationsgesetzgebung werden in dieser Veranstaltung thematisiert. Hierbei wird eine Übersicht über die wichtigsten Asylrechtsänderungen der letzten Jahrzehnte sowie darin involvierte (migrantische) Kämpfe gegeben.

Veranstaltung 2: Gegen das rassistische Grenzregime – hier und überall!
Dienstag, 7.11.23 | 19:30 | P 102 (01-415) | Uni Campus, Philosophicum

Nachdem wir uns in unserer ersten Veranstaltung mit dem Zusammenspiel von Rassismus und der deutschen Migrationsgesetzgebung auseinandergesetzt haben, schauen wir nun auf die Gegenwart: Konkret auf die Arbeit von Initiativen, die sich mit People on the Move solidarisieren und für eine Gesellschaft ohne Grenzen kämpfen.

In einem ersten Teil stellen daher die ‚Seebrücke Mainz‘, die in der Seenotrettung aktiven ‚Seapunks‘ und die auf Samos agierende Organisation ‚I have rights‘ sich und ihre Arbeit vor. In einem zweiten Teil wird es einen ungezwungenen Raum geben, um bei Snacks und Getränken miteinander ins Gespräch zu kommen, über das Gehörte weiter zu sprechen und sich gegenseitig (besser) kennen zu lernen. Wir laden neben allen Interessierten dazu auch andere antirassistisch aktive Gruppen und Menschen ein!

Der Widerstand gegen die Kriminalisierung, Entrechtung und das Sterben-lassen von People on the Move ist vielfältig. Kommt vorbei und tauscht euch mit uns und untereinander aus!

Veranstaltung 3: Perspektiven – die Zukunftswerkstatt
Donnerstag, 16.11.23 | 19:30 Uhr | CoWorkingSpace M1

An diesem Abend möchten wir uns mit den Perspektiven unserer Arbeit gegen rassistische Gesetzgebungen und Praktiken sowie für eine solidarisch-inklusive Gesellschaft beschäftigen.

Dazu werden wir die Methode „Zukunftswerkstatt“ benutzen, im Rahmen derer wir alle Expert*innen sind und unser kreatives Denken nutzen können.

Die Zukunftswerkstatt teilt sich in eine Kritik-, eine Utopie- und eine Umsetzungsphase, mittels derer wir konkrete neue Ideen und Strategien für antirassistische Arbeit entwickeln wollen.

Damit möglichst alle sich wohlfühlen würden wir uns wünschen, dass ihr euch vorher testet 🙂